Deutschland – deine Kopftuchträgerinnen melden sich zu Wort! – Ein Beitrag der Redaktion

Nach dem glorreichen Highlight des Launches unserer Homepage www.stimmedermuslima.de, durch die gesegnete Hand unseres geliebten Khalifen (aba), verbrachte das Team drei weitere segensreiche Tage auf der diesjährigen Jalsa Salana Deutschland. Wir profitierten aus den lehrreichen Ansprachen aller Redner und Rednerinnen und sammelten somit weitere Schätze für das Alltagsleben. Auch hatten wir diese Chance genutzt, um Euch zu treffen und Euren Meinungen gehör zu schenken! Einige Auszüge möchten wir unseren Lesern nicht vorenthalten! 

 

Stimme der Muslima: „Wie empfindest Du die Atmosphäre in Deutschland, gegenüber den Muslimen?“ 

 

Maiyra Siddiqui: 

„Deutschland ist mein Heimatland, hier bin ich geboren und aufgewachsen, hier lebe ich und beweise mich jeden Tag. Beweise mich, ja. Denn den Wohlfühlfaktor, den ich in meiner Heimat spüren sollte, scheint durch den Aufruhr der Medien zu schwinden. Ein schleichender Prozess der Entfremdung ist aktuell wahrzunehmen.“ 

 

 

Amna Khan: 

„Ich bin Muslima und bin deutsch. Das sind zwei Punkte, die in den Medien im stetigen Zusammenhang leider sehr schlecht dargestellt werden. Nun ist es so, dass häufig sehr viel negative Kritik in Deutschland zum Islam geäußert wird. Sobald ich in die Öffentlichkeit trete, fällt es mir auf, dass Menschen, die sich augenscheinlich nicht häufig und intensiv mit den Religionen dieser Welt auseinandersetzen, mich skeptisch und leider auch angewidert beäugen. Zunächst ist es nur dieser Blick, der mich tatsächlich trifft, aber gerade hier ist es wichtig anzusetzen um dieses Probleme zu beheben. Ich schenke meinem Betrachter ein Lächeln und wünsche ihm einem schönen Tag. Bis jetzt habe ich es noch nie erlebt, dass mein Gegenüber unberührt davon, weiter skeptisch drein schaut. Sobald dieser Mensch, unerwartet ein Lächeln von mir erhält, erkennt man am Gesichtsausdruck, dass das Eis bricht. Das ist tatsächlich die Lehre, die der Heilige Prophet (Frieden und Segen Allahs seien auf Ihm) seinen Anhängern vorgelebt hat! Lächeln! Auch wenn Es Menschen sind von denen man es nicht erwartet, dass sie zurücklächeln.“ 

 

Attia-tul-Wahab: 

„Ich fühle mich wie in meiner Heimat. Meine Familie, meine Freunde und meine Jamaat das sind alles Punkte die mich mit Deutschland verbinden. Ich habe mich noch nie wegen meinem Kopftuch ausgegrenzt gefühlt. Alhamdulillah. Meine Stadt, meine Nachbarn akzeptieren mich so wie ich bin.“ 

 

Khafia Malik: 

 Die Atmosphäre in Deutschland gegenüber den Muslimen ist schwierig einzuschätzen. Aktuelle Vorfälle wie beispielsweise in Chemnitz zeigen, dass durch das „Schubladen-Denken“, viele Menschen vor allem Rechtsextreme der Konsens sind, dass alle Muslime, auch wenn damit Menschen mit einem anderen Background gemeint sein könnten, gefährlich sind. Durch diesen starren Mindset folgt, was ich auch in meinem sozialen Umfeld wahrgenommen habe, ein angespanntes gesellschaftliches Klima. 

 

Stimme der Musliam: „Welchen Beitrag leistest Du, als ein Teil Deutschlands?“ 

 

Maiyra Siddiqui: 

 Aufrichtiger Patriotismus ist ein Teil meines Glaubens. Dafür ist keine Hochglanz-Leistung oder Doktorarbeit notwendig. Für manch einen mögen es banale Dinge sein, doch in der täglichen Umsetzung können diese zu einer wahren Herausforderung werden. Böses und fehlerhaftes Verhalten sollte vermieden werden. Nehmen wir in unserem Umfeld, Übel und Grausamkeit wahr, sind wir dazu verpflichtet dieses zu stoppen. Bestrebt sollten wir daran sein, Frieden und Harmonie unter den Mitmenschen zu verbreiten, niemanden mit unserer Zunge oder durch derbe Handlungen zu verletzten und Gefühle anderer zu respektieren und zu beachten!“  

 

Amna Khan: 

 „Das Land Deutschland hat mir sehr viel gegeben und auch ich versuche meinem Land zu dienen. Abgesehen von meiner beruflichen Tätigkeit, die übrigens auch eine wichtige Komponente im sozialen System ist, versuche ich meinem Land vor allem durch meinen Charakter zu dienen. Nur wenn ich Menschen offen gegenübertrete, kann ich Vorurteilen entgegenwirken und sie sogar bekämpfen. Diesen Weg kann ich nur mit meinen Mitbürgern gemeinsam gehen.“ 

 

Natascha Rana: 

 „Ich habe sehr lange in Integrationsschulen gearbeitet. Diese hatten das Ziel, die deutsche Sprache zu fördern. Mein Ziel ist es, den Menschen die nach Deutschland immigriert sind, sie auch als einen festen Bestandteil Deutschlands werden zu lassen. Der erste Schritt ist hier immer die Sprache des Landes zu beherrschen und dafür bemühe ich mich mit meiner eigenen Bildung um damit die anderen zu fördern.“ 

 

Khafia Malik: 

 Ich versuche mich vor allem in verschiedenen Arbeitsgemeinschaften der Schule zu engagieren. Meine Intention dahinter ist es, meinen Mitmenschen zu helfen. Hierzu versuche ich auch das Gespräch zu suchen, um Vorurteilen gegenüber dem Islam entgegenzuwirken. Für mich ist es sehr wichtig, anstatt übereinander miteinander zu reden, um für ein tolerantes und friedliches Deutschland zu werben. 

 

Asifa Khanam: 

 Ich bin lokal für die Öffentlichkeitsarbeit innerhalb der Gemeinde zuständig und hatte bis letztes Jahr im Städtischen Jugendforum im Bereich Bildung und Integration aktiv teilgenommen. An Aufklärungsaktionen nehme ich gerne teil. Veranstaltungen zu diesem Zweck, organisiere ich auch.  

 

Stimme der Muslima: „Wie lautet Deine Botschaft an DE, als praktizierende Muslima? DEINE Message an DE!“ 

 

Maiyra Siddiqui: 

 „Kulturelle und religiöse Vorstellungen spielen in einer vielfältigen Gesellschaft, eine entscheidende Rolle. Durch die Verbreitung der friedlichen Lehren des Islams, wird ein notwendiger Beitrag zur Stabilisierung des moralischen Fundaments in Deutschland geleistet. Loyalität wird in meiner Religion groß geschrieben. Statt Mauern zu errichten, lassen Sie uns durch einen konstruktiven Dialog, gemeinsam Brücken bauen!“  

 

Amna Khan: 

 „Nur Seite an Seite  – unabhängig von Religion, Aussehen, Herkunft und Wohlstand – so wie es der Heilige Koran uns lehrt und der Heilige Prophet es auslebte, können wir vorankommen.“ 

 

Natascha Malik: 

 „Kommen Sie in eine Gespräch mit uns Musliminnen! Ein gemeinsamer Austausch und die Beziehungspflege danach ist sehr wichtig. Erkundigen Sie sich selbst, statt ein falsches Bild aus der Umgebung wahrzunehmen.“ 

 

Khafia Malik: 

 Deutschland ist nicht nur das Land in dem ich geboren wurde, sondern es ist meine Heimat in der ich aufgewachsen und groß geworden bin. Auch wenn mit Rassismus und Diskriminierung propagiert wird, kann Deutschland mir als meine Heimat nicht weggenommen werden. Das „deutsch-sein“ ist nicht für mich ein äußerliches Merkmal, sondern ist ein Gefühl. Es ist mein Heimatgefühl! Deutschland zeige dich weiterhin tolerant und weltoffen! Deutschland, meine Heimat, mein Zuhause! 

 

Asifa Khanam: 

 Als praktizierende Muslima, ist es meine Pflicht dem Land zu dienen und für dessen Fortschritt zu sorgen. Mein Glaube fördert mich und motiviert mich, dem Gesetz Folge zu leisten und das Kopftuch als ein Stück Stoff hindert mich zu keinem Fortschritt. Das nenne ich FREIHEIT!