Hass – keine Chance!

Neuseeland-Christchurch. Mindestens 49 Todesopfer. Angriff auf zwei Moscheen. Ein 28-Jähriger Terrorist soll mit mehreren Schützen das Feuer auf die Gläubigen, während des Freitagsgebets eröffnet haben.
Der erste Blick heute morgen auf das Handy, erbrachte erschreckende Nachrichten. Nicht nur die Nachrichten-Apps, waren mit dieser barbarischen Mitteilung versehen sondern auch diverse Nachrichtensender berichteten auf und ab davon. Der Zustand der Welt wird zunehmend gefährlicher, für Muslime und Nichtmuslime gleichermaßen. Es ist nun unsere Aufgabe als Ahmadi-Muslime, mit all unseren Fähigkeiten, unsere Stimme gegen den Hass zu erheben und den Frieden in der Welt zu fördern. Denn der Heilige Koran gibt klar die Worte des Friedens wider: 


 „Frieden“ – eine Botschaft von einem erbarmenden Herrn.“ (36:59)


Sollte es nicht die Aufgabe eines jeden Bürgers sein, die Botschaft des Friedens zu verbreiten und diese auch in vollen Zügen zu leben? In jeder Gesellschaftsschicht, in jedem Kulturkreis und in jedem Gotteshaus sollte Frieden gewährleistet sein. Unabhängig davon ob jenes Gotteshaus, eine Kirche, eine Synagoge, ein Mandir oder eine Moschee darstellt. Mit der Absicht das Gebet zu verrichten und den damit verbundenen spirituellen Höhenflug eines Gläubigen zu seinem Schöpfer zu erreichen, betritt der Muslim eine Moschee. Dem Gottesdienst wird im Gebetshaus nachgegangen, um sich stetig in einem neuen Licht Gottes zu färben. Und solch ein wunderbares Gotteshaus, wird zur Zielscheibe für solch ein kaltblütigen Akt? 
Das Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Jamaat, Seine Heiligkeit, Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (Möge Allah sein Helfer sein), verurteilte den Terroranschlag in Christchurch:


„Solche abscheulichen und absolut unmenschlichen Angriffe sollten auf das Schärfste verurteilt werden. Es ist eine schwere Tragödie, dass Dutzende unschuldige Muslime ihr Leben verloren haben, als sie zum Gebet zusammentrafen. Alle Menschen haben, unabhängig von ihrem Glauben das Recht, einen friedlichen Gottesdienst abzuhalten.“
„Dieses tragische Ereignis sollte eine Lehre und Warnung für andere Industrieländer sein, dass wir alle zusammen mit Entschlossenheit jeglicher Art von rassistischem, ethnischem und religiösem Hass mit Weisheit entgegentreten müssen.“ (*1)


Es ist die Pflicht, eines jeden Muslims, dass sowie er eine Moschee zum Gebet betritt und den Wunsch hat, diese zu beschützen, so soll er auch die Kirche der Christen und die Synagoge der Juden stets beschützen. Auch jedem Menschen gegenüber ist Mitgefühl und Respekt zu zollen. In einem Hadith heißt es:


„Ein Araber hat keinen Vorrang vor einem Nichtaraber und auch ein Nichtaraber kann keinen Vorrang vor einem Araber haben; ein weißer Mann hat keinen Vorrang gegenüber einem Farbigen und ein Farbiger soll kein Privileg gegenüber einem weißen Mann haben.“(*2)


Die Quelle der Liebe, der Barmherzigkeit und der Freundschaft ist der Islam. Für einen Muslim ist das gesamte Leben des Heiligen Propheten Muhammad (Frieden und Segen Allahs seien auf Ihm) ein leuchtendes Beispiel und schönes Vorbild. Sein gesamtes Leben war geprägt von der Erfüllung der Rechte Allahs und der Seiner Schöpfung, der Liebe zu Menschen, weswegen der Koran ihm den Titel „Barmherzigkeit für alle Welten“ verlieh. Die Lehren des Islam richten sich an die universelle, menschliche Natur und machen den Islam somit zu einem zeitlosen Wegweiser und eine ewige Richtschnur für den Weg der Vereinigung des Menschen mit seinem Schöpfer.


Zur Etablierung des Friedens und wahrer Gerechtigkeit ist es essentiell, die Gefühle und religiösen Bräuche aller Menschen zu wahren. So sehen wir aus dem herausragenden Lebensbeispiel des Heiligen Propheten Mohammad (Frieden und Segen Allahs seien auf Ihm) dass er einst, um die religiösen Gefühle eines jüdischen Mannes zu wahren, Partei für einen Juden ergriff, nachdem dieser von einer Auseinandersetzung mit einem Muslim berichtete. Um die Gefühle der jüdischen Person zu schonen, hat der Heilige Prophet (Frieden und Segen Allahs seien auf Ihm) den Muslim zurechtgewiesen, indem er ihm sagte, er solle nicht den Anspruch erheben, dass der Heilige Prophet (Frieden und Segen Allahs seien auf Ihm) Moses (Friede sei auf Ihm) überlegen wäre, obwohl er wusste, dass er selbst das letzte gesetzbringende Buch gebracht hatte.

Dies ist die Art und Weise wie sich der Heilige Prophet (Frieden und Segen Allahs seien auf Ihm) um die Gefühle anderer kümmerte und Frieden in der Gesellschaft etablierte. (*3)
Das es sich bei dem Blutbad im neuseeländischen Christchurch um einen geplanten islam- und ausländerfeindlichen Terrorakt handelt, ist bereits klar. (*4) Wo der Islam doch von solch einer friedvollen Lehre begleitet ist, wie kann diese wundervolle Essenz, solch einen Hass in einen Menschen entfachen? Ist ein Anteil dessen, vielleicht auch den negativen Schlagzeilen der Medien geschuldet? Um diesem Phänomen auf die Spuren zu gehen, brauchen wir nicht in das knapp 18.000 km entfernte Neuseeland zu blicken. Die Schlagzeilen sind vor unseren Augen. 


Wie „Mord im Namen Allahs“ (Maybrit Illner), „Gewalt im Namen Allahs – Wie denken unsere Muslime?“ (Günther Jauch), oder „Auf Streife für Allah – Vor welchem Islam müssen wir Angst haben?“ (Hart aber fair). Medien dienen nicht nur der Unterhaltung, sondern sind für die Bevölkerung einer der wichtigsten Informations- und Orientierungsquellen. Eine aktive Reflexion und nicht nur eine reine Berieselung der Informationsflut ist für den Rezeptierten notwenig. Das vermehrte Framing durch die Journalisten, fördert das Entstehen der Feindbilder. Ergo, trägt jeder Muslim die Verantwortung, ein besseres Verständnis des Islams unter den Mitmenschen zu fördern, der nicht durch die Medien vermittelt wird. Denn wenn dieser entscheidende Weg ausbleibt, wird das Ende in Konflikte, Kriege und Elend münden.


In der heutigen Zeit, ist es obligatorisch eine Atmosphäre der Liebe und Zuneigung zu schaffen. Auf der Grundlage von humanen Werten, die jeder Mensch teilt sollte ein Zusammenkommen gefördert werden. In der Tat, dann wird ein Gefühl machtvoll entströmen, dass trotz der Unterschiede der Religionen, alle doch die Schöpfung des einen Schöpfers und Herrn sind. Um somit das Wohlgefallen des Schöpfers zu gewinnen, ist es fundamental die religiösen Unterschiede für das gemeinsame Zusammenleben beiseite zu lassen und die menschlichen Werte an erste Stelle zu priorisieren um für einen gemeinsamen Frieden zu stehen. 

#SayNoToHate #SayNoToTerrorism 

Quellen:
(*1): http://www.pressahmadiyya.com/press-releases/2019/03/world-head-ahmadiyya-muslim- community-condemns-new-zealand-attack/(*2): „Islam, Idee & Praxis“, S. 194(*3): Broschüre: „Können sich Muslime in die westliche Gesellschaft integrieren?“(*4): welt.de

Veröffentlicht in: Islam