Frauen für Frieden

Die Frauenorganisation Lajna Imaillah der Ahmadiyya Muslim Gemeinde, lud am 18.09.2019 Frauen aus allen Gesellschaftsbereichen zum Friedenssymposium in ihre Räumlichkeiten in Frankfurt am Main ein, um Frauen konfessions- und gesellschaftsübergreifend für Frieden zu vereinen. Der Einladung folgten 93 Gäste. Sie konnten eine Ausstellung zum Islam und zu den Rechten und der Rolle der Frau im Islam besuchen. 

Das Symposium behandelte das Thema „Die essentielle Rolle der Frauen für die Zukunft unserer Gesellschaft“. Als Gastrednerinnen traten unter anderem Frau Melanie Seufert, Christine Buchholz und Frau Atia Nuur Ahmad-Hübsch auf. Die Rednerinnen waren sich einig, dass Frauen im erheblichen Maße zum friedlichen Zusammenleben und damit zum gesellschaftlichen Frieden beitragen. 

Gleichberechtigung und Akzeptanz von Vielfalt sind Voraussetzungen für gesellschaftlichen Frieden. In der Gesellschaft ist ein zunehmender Rechtsdruck zu vernehmen, der sich gegen den Islam und insbesondere kopftuchtragende Frauen richtet. Frauenrechte werden populistisch missbraucht und Frauenmärsche werden von Männern geleitet. Die Solidarisierung mit Musliminnen gehört jedoch zum Feminismus. Das Recht auf Selbstbestimmung steht jeder Frau zu, sie soll sich frei für ein Kopftuch oder einen Minirock entscheiden können. Die Gesellschaft muss sich gegen den Rassismus stark machen, denn „Vielfalt ist unsere Stärke und keine Bedrohung!“, so Frau Seufert. 

In einer Umfrage wurde festgestellt, dass es für Schüler und Schülerinnen keinen Unterschied mache, ob eine Mitschülerin Kopftuch trage oder nicht, weil sie mit Vielfalt aufwachsen und Vielfalt für sie Normalität ist. Daher sei die „Jugend unsere Hoffnung“, sagte Frau Buchholz. 

Frauen spielen auch international eine zentrale Rolle für gesellschaftlichen Frieden. So haben z.B. in Sudan Frauen erheblich zum Frieden beigetragen. Oder in Afghanistan, wo Frauen sich für ihre Familien und den gesellschaftlichen Frieden stark machen, obwohl hier wenig über sie bekannt ist. 

Die in den muslimischen Ländern vorzufindenden Umstände sind stark geprägt von kulturellen und patriarchalischen Strukturen, die nicht das wahre Bild des Islams widerspiegeln. Die Bundesvorsitzende der Lajna Imaillah, Frau Atia Nuur Ahmad-Hübsch, erklärte, Wissenserlangung sei eine Pflicht für jeden Mann und jede Frau. So ist AishaRA, die Ehefrau des Propheten, eine der größten Gelehrtinnen des Islams. Der ProphetSAW sagte: „Wer eine Tochter gut aufzieht, erwirbt dadurch das Paradies“. Frauen haben in der islamischen Geschichte eine herausragende Rolle eingenommen, bis sich die islamische Lehre mit kulturellen und patriarchalischen Strukturen vermischte. Aufgrund dessen gibt es heute nur wenige Frauen in der muslimischen Welt, die Zugang zur Bildung erhalten. 

Das Motto der Lajna Imaillah lautet jedoch: „Keine Nation kann Fortschritte machen, ohne ihre Frauen zu bilden“. Insbesondere ist die Bildung einer Frau für die Erziehung ihrer Kinder unabdingbar. Auch der fünfte KhalifABA, das spirituelle Oberhaupt der Ahmadiyya Jamaat, setzt sich stark für die Rechte der muslimischen Frauen ein. Er sagte: „Bei der Gründung und Entwicklung jeder Nation oder Gesellschaft spielen Frauen eine essentielle und entscheidende Rolle, denn die Verantwortung für die Ausbildung unserer zukünftigen Generation liegt in den Händen der Mütter. Sie sind die Nationsbildnerinnen und daher ist es ihre Verantwortung die Standards der zukünftigen Generation zu erhöhen, in dem sie die allerhöchsten Vorbilder sind, von denen sie lernen und denen sie folgen können.“ 

Veröffentlicht in: Islam