Der Weltfrauentag

Am 8. März feiert Deutschland neben anderen Ländern den Weltfrauentag. Was sind eigentlich die geschichtlichen Hintergründe dieses Tages? Der „Internationale Tag der Frauen“ geht auf eine Frauenrechtsbewegung am Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Die Hauptforderungen der damaligen Arbeiterinnen waren: Gleichberechtigung, höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen, Frauenwahlrecht und keine Diskriminierung.

Nachdem Clara Zetkin, eine deutsche Politikerin und Frauenrechtlerin, auf der Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen den Vorschlag für einen Internationalen Frauentag äußerte, wurde der 19. März ein Jahr später im Jahre 1911, zunächst in Dänemark, Deutschland, Österreich, Schweiz und der USA offiziell zum „Internationalen Feiertag“ ernannt. Im Laufe der Zeit setzte sich allerdings der 8. März durch. Heute hat der Weltfrauentag nicht an Bedeutung verloren, denn die Forderungen gehen weit über das Frauenwahlrecht hinaus. Zu beobachten ist, dass Frauen aus aller Welt an diesem Tag auf die Straße gehen, um auf gravierende Menschenrechtsverletzungen, von denen Frauen unverhältnismäßig häufig betroffen sind, aufmerksam zu machen. Sexueller Missbrauch, weibliche Genitalverstümmlung, Zwangsheirat und Prostitution sind einige der in den Vordergrund gerückten Themen.

Die Ursprünge der Frauenrechte im Islam, gehen weiter als ins 19. Jahrhundert zurück: Der Heilige Prophet Muhammad (Frieden und Segnungen Allahs seien auf Ihm), sah es als seine Aufgabe an, die Frauen von ihrem ursprünglichen Status zu befreien und ihre Rechte zu schützen. In einer Überlieferung heißt es zum Beispiel:

„Das Paradies liegt unter den Füßen der Mutter.“ (Tirmidhi).

Hier wird ersichtlich, welch einen hohen Stellenwert die Frau in der Mutterrolle erhält.

Ergänzend hierzu gründete der zweite Khalif der Ahmadiyya Muslim Gemeinde, Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmud Ahmad (ra) die Lajna Imaillah, die Frauenorganisation der Ahmadiyya Muslim Gemeinde, sowie die Nasirat-ul-Ahmadiyya, die Mädchenorganisation. In einem Schreiben appellierte er an die Frauen und Mädchen der Gemeinde, sich der großen Verantwortung als muslimische Frau zu widmen, denn sie würden maßgeblich zur gesellschaftlichen Gestaltung beitragen. Das ist auch heute nicht zu übersehen, denn die Lajna Imaillah veranstaltet anlässlich des Weltfrauentags, Veranstaltungen in den lokalen Gemeinden, in denen sie Frauen zum gemeinsamen Austausch, einlädt. So lautet das diesjährige Motto „Die essenzielle Rolle der Frauen für die Zukunft unserer Gesellschaft“. Die Veranstaltung wird von den Frauen der Gemeinde gänzlich eigenorganisiert und dient dem Zweck der gemeinsamen Reflexion darüber, was Frauen zur Wahrung eines gesellschaftlichen Friedens, beitragen können. Der interreligiöse Dialog bildet dabei einen zentralen Bestandteil, denn das Abbauen von Ängsten und Vorurteilen sowie gegenseitiges Verständnis ist unerlässlich, für ein gesellschaftliches Miteinander. Wenn Frauen sich unabhängig von ihrem religiösen und soziokulturellen Hintergrund zusammenschließen, können sie ihr Potential als Gestalterinnen der Zukunft bestmöglich ausschöpfen.

Quellen:

  • Ahmad, Hazrat Mirza Bashir-du-Din Mahmud (1992). Mohammad, der Befreier der Frauen. In: H. Hübsch (Hrsg.). Muslima: Zur Position der Frauen im Islam. 1992. Frankfurt: Verlag der Islam.
  • https://www.lajna.de/index.php/ueber-uns/lajna-imaillah
  • https://www.lpb-bw.de/08-maerz-frauentag
  • https://www.dgb.de/schwerpunkt/internationaler-frauentag-weltfrauentag#geschichte