Das Aufblühen der Frauen im Islam

– Ein Beitrag von Sadia Ahmed –

Unterdrückung, Zwang, Ungleichbehandlung – dies sind einige der ubiquitären Terminologien, mit denen die Mehrheit der westlichen Bevölkerung das Frauenbild im Islam assoziieren. Terminologien, die üblicherweise das Resultat von Unwissenheit und Missinterpretationen sind. Indes ist die Debatte über islamische Werte fester Bestandteil der hiesigen Gesellschaft. Vehement wird darüber spekuliert, dass Frauen im Islam

Unterdrückung, Zwang und Ungleichbehandlung ausgesetzt seien und somit über keine Rechte verfügen würden. Doch entsprechen solche Spekulationen bezüglich des Stellenwertes der Frau im Islam tatsächlich der Wahrheit?

Ich selbst als praktizierende Muslima kenne die Antwort: Mitnichten! Der Islam weist in keinerlei Hinsicht frauenfeindliche Züge auf. Im Gegenteil, es ist gerade die Religion des Islam, der wir eine Revolution statt Unterdrückung zu verdanken haben. Während in der westlichen Welt ein beständiger Kampf um die Gleichberechtigung beider Geschlechter herrscht, hat der Islam bereits seit geraumer Zeit die Rechte der Frauen gesichert. Eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit, ermöglicht es uns, die Ermächtigung der muslimischen Frauen zu verstehen: Bekannterweise hatten Frauen vor über tausend Jahren, im Vergleich zu heute, keine Stellung in der Gesellschaft, denn sie waren in allen Teilen der Welt der Versklavung und Knechtschaft unterworfen. So wurden diesen beispielsweise der Besitz von Eigentum und das Recht auf die Vormundschaft über ihre Kinder verweigert. Keine Religion, kein Mensch und keine Gemeinschaft gewährten den Frauen solche Freiheiten, die ihre wesentlichen Rechte würdigten.

Erst als die Religion des Islams, dem Heiligen Propheten (Friede und Segnungen Allahs seien auf ihm) offenbart wurde, konnte der Ungerechtigkeit und Grausamkeit gegenüber Frauen endgültig ein Ende gesetzt werden. Unser geliebter Prophet (Friede und Segnungen Allahs seien auf ihm) kündigte an, dass Gott ihm die Aufgabe anvertraut hatte, die Rechte der Frauen zu schützen. Er erklärte im Namen Gottes, dass die Männer und Frauen, aufgrund ihrer gemeinsamen Menschlichkeit, einander gleich waren und dass beide in ihrer Koexistenz Rechte über den anderen hatten. Somit konnten Frauen ein Vermögen besitzen und ihre Ehemänner hatten ohne ihre Zustimmung oder Erlaubnis kein Recht auf ihre Güter. Zudem legte er besonderen Wert auf die Bildung und gerechte Erziehung der Mädchen, die Männer wurden angewiesen, ihre Frauen gerecht zu behandeln und ihnen Freundlichkeit zu erweisen, und den Frauen wurde das Recht auf Scheidung und Erbschaft gegeben. Insbesondere wurde den Müttern ein hoher Status zuerkannt. So heißt es gemäß einer Überlieferung:

„Das Paradies liegt unter den Füßen eurer Mütter.“ (Tirmidhi)

In einer Zeit, in der Frauen überwiegend weder Ansehen innerhalb der Gesellschaft genossen noch eine Stimme hatten, wurde ihren Gefühlen und ihrem Wohlergehen in einem sehr hohen Maße Wichtigkeit beigemessen. Der Heilige Prophet (Friede und Segnungen Allahs seien auf ihm) zeigte so viel Fürsorge und Mitgefühl der Menschheit gegenüber, dass er gegen alle Formen von Missetaten lehrte. Daraus geht deutlich hervor, dass der Islam das Fundament der Rechte für muslimischen Frauen legte, lange bevor unserer Gesellschaft überhaupt bewusst war, dass eine derartige Freiheit existiert. Den hohen Stellenwert, den ich heute, als gläubige Ahmadi Muslima, innerhalb der Gesellschaft genieße, habe ich ganz allein unseren geliebten Propheten (Friede und Segnungen Allahs seien auf ihm) zu verdanken – ein solch erhabener Status, der in keiner anderen Gesellschaft vorzufinden ist, denn mit seinen revolutionären Rechten gewährt er mir Sicherheit, Respekt und vor allem die Möglichkeit zur Selbstentfaltung! Seine Heiligkeit, Khalif und Oberhaupt der weltweiten Ahmadiyya Muslim Jamaat, Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (möge Allah sein Helfer sein), sagte: „Meine Philosophie ist, dass Frauen besser gedeihen, wenn sie außerhalb des Schattens der Männer tätig sind.“ Die Stellung von uns Frauen innerhalb des Islam gleicht der Blumenexistenz auf einer großen Wiese, welche vom Licht der Sonne erstrahlt wird. Ausschließlich durch das Licht des Islam, welcher als Sonne am Himmel fungiert, können wir Frauen in all unserer Schönheit und Vollkommenheit aufblühen und uns frei entfalten. Je mehr wir von der Sonne auskosten, desto stärker ist der Effekt der Entfaltung und die Kraft, um auf allen Ebenen der Gesellschaft agieren zu können.

Wer also die wahren Lehren des Islam versteht und verinnerlicht, stellt fest, dass das Konzept des Feminismus schon lange Bestand hat im Islam und die Vorstellung der Unterdrückung von muslimischen Frauen keineswegs in den Lehren des Islams vorzufinden ist. 

Quellen:

Ahmad, Mirza Bashir ud-Din Mahmud: Muhammad – the Liberator of Women