Ich schenk Dir Zeit

 

Die Zeit ist eine physikalische Größenart, so definiert Wikipedia die Zeit. Nur was bedeutet die Zeit für uns, warum haben wir in der heutigen Gesellschaft keine Zeit mehr, was machen wir falsch, wohin verfliegt die Zeit, über dieses Thema und einige hilfreiche Tipps – dazu möchte ich zu unseren Lajnas sprechen.

„Ich habe keine Zeit.“, „Ich bin beschäftigt.“, „Ich habe zu viel Stress.“ Solche Sätze hört man heutzutage von Klein und Groß, egal ob man noch zur Schule geht, Studentin ist, Vollzeit arbeitet oder das letztere ist, und meiner Meinung einer der wichtigsten Tätigkeiten, die Frau, die den 24 Stunden Job hat à la Mama und Ehefrau, liebevoll Hausfrau genannt.

Die Einstellung zu haben, dass man viel beschäftigt sei und Stress hat, ist IN. Man muss diese Einstellung vertreten, um in unserer hochmodernen Welt dazuzugehören. Denn wie sieht jemand aus, der in einer Runde von sich behauptet er habe Zeit, er habe wenig zu tun?

Ein Sprichwort besagt: Keine Zeit ist keine Tatsache, sondern deine Entscheidung.

Fakt ist, im Leben haben wir alle nur EINE einzige Sache gleich, das ist die Zeit. Wir alle haben täglich 24 Stunden zu Verfügung, keiner mehr, keiner weniger. Manch einer schafft es in diesen 24 Stunden die halbe Welt zu bewegen und manch anderer schafft es gerade mal den Haushalt zu meistern.

Kommen wir aber nun zum wesentlichen Teil. Was können wir besser machen?

  • Zunächst sollten wir nicht gegen die Zeit arbeiten, sondern mit der Zeit arbeiten. Was heißt das? Wir sollten zum „Zeit-Optimisten“ werden, so nennt es L. Seiwert in seinem Buch Simplify your time. Denn wenn wir anfangen zu glauben, wir hätten mehr Zeit, dann gehen wir gelassener an unsere Aufgaben heran und die Zeit rennt uns nicht weg.
  • Qualität statt Quantität. Keiner von uns muss überall und jederzeit dabei sein. Sehen Sie sich Ihre Termine an, was kann weg?
  • Internet und Smartphones sparen Zeit? Könnte ein Irrtum sein, wir versinken regelrecht in einer Informationsflut. Wir sind 24 Stunden online und verfügbar. In frühen Zeiten waren lediglich Diener und Sklaven 24 Stunden verfügbar. Schalten Sie das Handy auch mal aus, zumindest abends. Auch tagsüber das Handy mal in die Schublade legen, sogar Angela Merkel macht dies gelegentlich. Machen Sie Ihren Benachrichtigungston aus, z.B. für Emails, denn jeder Ton bringt Sie dazu, das Handy in die Hand zu nehmen. Wenn etwas wirklich wichtig ist, werden Sie es auch ohne Handy erfahren.
  • Multitasking ist OUT. Mehrere Studien haben bewiesen, dass das hochgepriesene Multitasking gar nicht so gut ist, sondern bei den Ergebnissen mehr Fehler aufweist. Besser ist es, „eins nach dem anderen“ zu erledigen.
  • Schreiben Sie an einem Tag Ihre komplette Tagesroutine auf – mit Minuten- und Stundenangaben. Am Ende des Tages gucken Sie sich an, wo Ihnen Zeit verloren geht. Streichen Sie diese Tätigkeit und gewinnen Sie automatisch mehr Zeit.
  • Notieren Sie sich, wofür Sie mehr Zeit haben möchten und machen Sie sich hierfür gewollt Freiräume in Ihrem Tagesablauf.
  • Geben Sie Aufgaben ab an Verwandte, Freunde oder Bekannte. Sie werden es Ihnen nicht übel nehmen, wenn Sie mit dem richtigen Ton
  • Die 30 Sekunden Regel – jede Tätigkeit, von der Sie wissen, dass sie nicht länger als 30 Sekunden dauert, erledigen Sie sofort.
  • Gucken Sie auf die Uhr, wenn Sie die Spülmaschine ausräumen, Sie werden sehen, es dauert ca. 4 Minuten[1]. Wenn Sie das nächste Mal an diese Aufgabe herangehen, dann mit der positiven Einstellung, dass Sie in nur 4 Minuten fertig sind.
  • Machen Sie richtige Pausen, um Kraft zu tanken.
  • Telefonieren Sie nicht stundelang, es passiert oft, dass Frauen beim Telefonieren bis ins kleinste Detail berichten müssen. Fassen Sie sich kurz und Sie gewinnen Zeit.
  • Setzen Sie Prioritäten: was ist wichtig, was ist sofort zu erledigen, was kann ich später machen und was muss ich – ehrlich gesagt – nicht machen.
  • Fernseher, ein festes Familienmitglied in jedem unserer Haushalte. Achten Sie drauf, manchmal sitzt keiner davor, trotzdem ist das liebe Gerät an. Regeln Sie den Fernseher mit folgenden Tipps:

Wenn eine Sendung zu Ende geht, sollte das dazu führen, dass Ihre Fernsehzeit zu Ende ist. Ende bedeutet Ende und nicht, dass man weiterzappt und sich eine andere Sendung ansieht.

Müssen wir uns jede neu angefangene Serie/Soap anschauen?

  • Setzen Sie sich sinnvolle Ziele im Leben, konzentrieren Sie sich auf diese. Ein hilfreicher Begleiter hierfür ist „Mein Manifest“ von Veit Lindau.

Es gibt noch viele, viele weitere Tipps, die uns die Profis ans Herz legen, jedoch für den Anfang, wenn wir es schaffen, drei  bis vier Punkte in die Tat umzusetzen, werden wir es einfacher haben.

Empfinden Sie die Zeit nicht als Feind, sondern machen Sie sie zum Freund, denn…

Am 08.02.2008 fand ein historisches Interview mit unserem geliebten Kalifen statt, indem über diverse Themen gesprochen wurde, u.a. wurde Hudhur-e-AnwarABA  gefragt, wie sein typischer Alltag von morgens bis abends aussieht. Die Antwort ist lang und sehr lesenswert, was man in 24 Stunden Sinnvolles erreichen kann. Eine kleine Passage möchte ich hier dennoch erwähnen, die für uns Lajna interessant ist:

„[…] Ich denke, Sie sollten sich klar machen, dass der Tag 24 Stunden hat und dann Ihren Tag gemäß den Aufgaben unterteilen. Dabei müssen Sie auf die Belange Ihrer Kinder achten sowie Zeit für sie einteilen. Manchmal ist es notwendig, den Kindern beziehungsweise der Familie mehr Zeit zur Verfügung zu stellen und ein andermal für die Jamaat. Im Allgemeinen ist es möglich, sich am Abend Zeit für die Familie und für die Jamaat zu nehmen. Wenn ihr anfangt, euch täglich ein oder zwei Stunden für die Jamaat zu nehmen, so wird es für euch möglich sein, es einzurichten auch Zeit für Familie zu finden[…]“ 

Möge Allah uns die Kraft und die Weisheit geben, unsere 24 Stunden sinnvoll und effektiv zu gestalten. Amin.

[1] Erfahrungswert

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Zeit

Simplify your time (Lothar Seiwert)

Interview mit Hadhrat Khalifat-ul-Masih

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