Gespaltene Welt: Chinas Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Heute ist ein besonderer Tag. Ein Tag, an dem vor ein 71 Jahren die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ durch die Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Der internationale Tag der Menschenrechte.
Schauen wir einmal genauer in unsere Welt, so stellen wir schnell fest, dass in vielen Ländern diese Vorgaben verletzt werden.

Es sind lange keine Gerüchte mehr.
Das Leakout der Dokumente die „China Cables“ bestätigt, dass ein Genozid gegen die Uiguren tatsächlich stattfindet. Die Regierung Chinas hat in Xinjiang unter dem Vorwand der „Terrorismusbekämpfung“ über eine Millionen Uiguren und andere muslimische Minderheiten in Umerziehungslager verbannt. Eine systematische Verfolgung und Unterdrückung einer Minderheit. Eine Verschleppung von mehr als eine Millionen Menschen in brutalen Umerziehungslagern. Eine der größten Menschenrechtsverletzungen unserer Zeit.

Fakt ist, wir wissen es jetzt. Die Frage die man sich jetzt stellen sollte:
Wird sich etwas an der Lage der Uiguren ändern?

Es war ein herzzerreißender Moment für mich als ich das folgende Abbild sah:

Sehen Sie es auch? Es sind nur 22 Länder die das Vorgehen Chinas kritisieren und im Vergleich 37 Länder die dieses Genozid verteidigen. Fragen Sie sich auch warum? Warum duldet man als eigenständiges Land eigentlich ein derartig ungerechtes Vorgehen? Nun ja, einige der aufgelisteten Länder sind derartig abhängig von China, sie können dieses Verbrechen gar nicht verurteilen, ohne dafür erhebliche Nachteile zu erhalten. Es besteht also eine wirtschaftliche Abhängigkeit von China, eine Kritik würde das Ende von bestimmten wirtschaftlichen Verhandlungen bedeuten. Der Druck ist zu hoch. Die Nachteile groß und bei manchen, wo der Nachteil gar nicht Mal so groß wäre, ist das Eigeninteresse einfach zu groß. Deshalb entscheidet man sich lieber für ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. So läuft das im 21. Jahrhundert.

Die Menschheit ist sich den Rechten, die sie gegenüber der Menschheit hat keineswegs mehr bewusst. Wenn ich sehe, wie einige muslimische Länder im obigen Schaubild das Vorgehen Chinas Führung verteidigen, obwohl diese nicht unterprivilegiert sind, zeigt es mir als Muslima nur einmal erneut, dass diese Länder den Islam mit ihren Taten nicht leben. Sie leben den Frieden nicht.

Es gibt eine Stelle im heiligen Qur’an in der es wie folgt heißt:

„Verehrt Allah und setzet Ihm nichts zur Seite, und (erweiset) Güte den Eltern, den Verwandten, den Waisen und den Bedürftigen, dem Nachbarn, der ein Anverwandter, und dem Nachbarn, der ein Fremder ist, dem Gefährten an eurer Seite und dem Wanderer und denen, die eure Rechte besitzt.“ (4:37)

Die Menschenrechte sind im Islam so breit gefächert, dass man hier davon spricht, den Waisen, den Bedürftigen, den Nachbarn, dem Wanderer und gar dem Fremden Güte zu erweisen. Diese Reihe von Personen gehören nicht direkt zur Kategorie „Familie“, dennoch wird von den Gläubigen verlangt diese zu unterstützen und zu stärken, ob sie nun Muslime oder nicht- Muslime sind spielt absolut keine Rolle.

In einem weiteren Vers heißt es:

„Oh die Ihr glaubt! Seid standhaft in Allahs Sache, bezeugend in Gerechtigkeit. Und die Feindseligkeit eines Volkes soll euch nicht verleiten, anders denn Gerecht zu handeln. Seid gerecht, das ist näher der Gottesfurcht. Und fürchtet Allah; wahrlich Allah ist kundig eures tuns.“ (5:9)

Ich blicke traurig auf diese Welt, die damit prahlt fortschrittlich und zivilisiert zu sein und dabei Gräueltaten wie diese zulässt. Es ist die Aufgabe eines jeden Staates für die Uiguren aufzustehen und sich gegen die Gräueltaten Chinas Führung zu stellen, wenn wir behaupten tatsächlich fortschrittlich zu sein. Denn Fortschritt bedeutet eine positiv bewertete Weiterentwicklung und dies ist alles andere als das.

Quellen:

https://www.sueddeutsche.de/politik/china-cables-faq-1.4694488

https://projekte.sueddeutsche.de/artikel/politik/das-sind-die-china-cables-e185468/